In ihren Projekten entwirft sie fiktive Dokumentationen mit Bildern und Sprache. Ihre multimediale Praxis transformiert die Konzepte spielerisch in ortsspezifische Konfigurationen und Arrangements.
Mit experimenteller Neugier und einem intuitivem Gespür für gesellschaftliche Veränderungen sucht Silvia Beck in ihrer künstlerischen Arbeit eine Art Zeitzeugenschaft und Selbst-Positionierung bezüglich Welt und „Kunst-Welt“.
Ob fiktive Dokumentation, frei erfundene Zusammenhänge oder improvisiertes Rollenspiel – die neu geschaffenen Arrangements verbinden ambivalent und spielerisch subjektives Bewusstsein und Wahrnehmungserfahrung einerseits mit äußeren Systemen andererseits (Parallel Systems).
Die verschiedenen Projekte und Ausstellungen folgen langfristig angelegten Arbeitszyklen, die miteinander verknüpft sind: So thematisiert sie die Beziehung zwischen Neurowissenschaften und Technolgie sowie Überwachung und Kontrolle. Zum anderen gilt ihr Erkenntnisinteresse der Verbindung von Identität mit Medienrealitäten und globalen Machtstrukturen. Dabei hinterfragt sie jeweils neu gegenwärtige Codes von Kunst und künstlerischen Rollenmodellen.
Als Gründungsmitglied der LSD Galerie in der Potsdamer Straße führte sie 2012 die fiktive Künstlerin Viola Kamp in die Berliner Kunstszene ein.
+ Biografie
Studium Silvia Beck studierte Bildende Kunst und Philosophie sowie deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
Auszeichnungen Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. den Kunstpreis Früh Köln, den Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz sowie Arbeitsstipendien des Kultursenats von Berlin und der Stiftung Kulturfonds. 2015 war sie Artist-in-Residence im Q21 International, MuseumsQuartier Wien
Lehre Silvia Beck lehrte u.a. als Vertretungsprofessorin am Fachbereich Bildende Kunst der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und hatte einen Lehrauftrag an der EFB in Berlin. 2000 wurde sie für eine Professur am Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein in Krefeld berufen
+ Projekte/Ausstellungen u.a.
2024 WTF* IS IDENTITY NOW, Axel Obiger, Berlin | Ocupar a Cidade, Prata Riverside Village in Marvila, Lisbon (PT) | Carte Blanche, espace despalles, Paris (FR) | hundert зуу, Red Ger Gallery, Ulaanbaatar (MG) | 2023 At the Limit, Gong Gallery, Ostrava (CZ) | 2022 3 > 2, Galerie Hafemann, Wiesbaden | 2021 Webfirst: The Big Picture of an Unknown Traveller, globalloop.net | 2020 Na Hrane – Am Limit, Kunsthalle Bratislava (SK) | 2019 L ́ARTISTE ET LES COMMISSAIRES, LAGE EGAL, Berlin | 2018 Perforated Walls, Projektraum Kunstquartier Bethanien, Berlin | Stage–Set–Area, Projektraum Deutscher Künstlerbund, Berlin | 2017 Comnuties Thresholds, ISELP Arts Contemporains / ARGOS, Brüssel (BE)| SHIFT, Galerie Hafemann, Wiesbaden, | No Limite – Am Limit, Museo da UFPA Belém do Para (BR) | 2016 As Rights Go By, Q21 MuseumsQuartier, Wien (AT) | Geheimnis, Potsdamer Kunstverein, Potsdam | Liaison, Uferhallen, Berlin | 2015 Unsichtbare Manöver, Galerie Wedding, Berlin | Participation IV, Casa de Cultura, Óbidos (BR) | Identities, Pavillon am Milchhof, Berlin | 2014 Participation III, VOUS ETES ICI Gallery, Amsterdam (NL), | Viola Kamp: Golden Shot, LSD Galerie, Berlin | 2013 Viola Kamp: Der Komplex 200X, LSD Galerie, Berlin | 2012 NORTH EAST OF HEAVEN, Galerie Hartwich Sellin, Rügen | 2011 Double, Galerie Hafemann, Wiesbaden | 2010 barierre(frei), rk Galerie für zeitgenössische Kunst, Berlin | 2009 Quartier, Kunstverein Rügen, Orangerie Putbus | Labyrint09 – Writings and Observations, Botkyrka Konsthall, Tumba (SW) | 2005 Verpasste Gelegenheiten, Brandenburgischer Kunstverein, Potsdam | 2004 Staffellauf, Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld | Global Loop (Arsenal), Galerie Hafemann, Wiesbaden| Global Loop, Krefelder Kunstverein, Krefeld | 2003 Raumobjekte V, Kunstverein Gelsenkirchen im Städtischen Museum, Gelsenkirchen | 2002 t.i.a.– this is america, Kunst- und Medienzentrum Adlershof, Berlin | 2000 Ausgang 10, Galerie im Parkhaus, Berlin | Webfirst: Global Loop, Travelog | 1999 Service Block, Y2K – 10 Botschaften aus dem neuen Jahrtausend, Verkehrskanzel am Joachimsthaler Platz / Kurfürstendamm, Berlin | Kammerspiele, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden | Werkschau, Neues Kunstquartier, Berlin | Experiment Mensch, Naturhistorisches Museum, Berlin | 1998 Mindmapping, Galerie im Parkhaus, Berlin | Observer, Kunst- und Medienzentrum Adlershof, Berlin | Could Be You, Bellevue Saal, Wiesbaden | 1997 Rhetikus, Haupthalle ETH Zentrum, Zürich (CH) | 1996 Le Rhin, Musée d’Art Moderne, Strasbourg (FR) | Extender, Archenhold Sternwarte, Berlin | 1995 Der Rhein, Landesmuseum Bonn | Rhetikus, Echoraum Wien (AT) | 1994 Rhetikus, Palais Liechtenstein, Feldkirch (AT) | Grafik der Gegenwart, Rheinisches Landesmuseum, Bonn | Abenteuer Glück, Haus am Waldsee, Berlin | 1991 Farbe im Raum, Mathildenhöhe Darmstadt | 1990 Scharpf-Galerie des Wilhelm-Hack-Museums, Ludwigshafen
Arbeiten für den öffentlichen Raum Silvia Beck gestaltete 1994 eine Büroetage der Dresdner Bank in Frankfurt (Windmühlstraße) mit einem fiktiv-poetischen Leitsystem und realisierte 1998 „Echoblock“, ein Parcour für den Loreley-Park in St. Goarshausen mit Zeichen in Stein, begleitet von einem Erzählautomaten (in Kooperation mit Dirk Melzer Landschaftsarchitekten, Köln). 2000 erhielt ihr Entwurf „e-motion – ein elektronisches Hochhaus“ in Berlin-Marzahn den 1. Preis im Kunst-am-Bau-Wettbewerb
Ankäufe öffentlicher und privater Sammlungen Artothek im n.b.k. – Neuer Berliner Kunstverein Artothek der Investitionsbank Berlin Rheinisches Landesmuseum Mainz Sammlung des Landes Rheinland-Pfalz Städtische Sammlung Mainz Kommunale Sammlung der Stadt Wiesbaden Zweites Deutsches Fernsehen, Mainz Sammlung Deutsche Bank, Frankfurt/Main