Extender wurde 1996 als Herzstück des Raumtriptychons „Das Zimmer des Astronomen“ für eine Ausstellung in der Archenhold-Sternwarte Berlin konzipiert. Ein digital erzeugter Gegenstand schwebt als Videoprojektion im Raum und rotiert extrem langsam um die eigene Achse. Mit jeder Umdrehung nimmt er eine andere Form an. Das Fernrohr wird zum Symbol des „bewaffneten“ Auges, eines nach Erkenntnis suchenden, den eigenen Gesichtskreis ausdehnenden Blicks.
extender, 3d animation / video loop 10 min, 1996
Extender
Extender, tunnel mit video Rückprojektionund banner installation (listening boxes by lisi breuss, hannes löschel) ETH Zentrum Haupthalle, Zürich 1997(rhetikus)
Das Zimmer des Astronomen
extender 4 räume für licht und video archenhold sternwarte, berlin 1996
Das zimmer des astronomen archenhold sternwarte, berlin 1996
territorium, papier auf wand, archenhold sternwarte, berlin 1996
rhetikus, künstlerbuch 1997
„Mit all seinen Werkzeugen vervollkommnet der Mensch seine Organe … mit dem Fernrohr schaut er in entfernte Weiten, mit dem Mikroskop überwindet er die Grenzen der Sichtbarkeit, die durch den Bau seiner Netzhaut abgesteckt werden. Der Mensch ist sozusagen ein Prothesengott geworden, recht großartig, wenn er all seine Hilfsorgane angelegt hat , aber sie sind nicht mit ihm verwachsen und machen ihm gelegentlich noch zu viel schaffen …“
nach Sigmund freud, das unbehagen in der kultur, 1929
das zimmer des astronomen, wandzeichnung, echoraum wien, 1995
rhetikus, künstlerbuch1997
rhetikus, videostill, 1995
das zimmer des astronomen videoinstallation, wandzeichnungen (Listening box by Hannes löschel) echoraum wien, 1995(rhetikus)
rhetikus, product placement video intervention duomo center mailand, 1996
das zimmer des astronomen szenenanweisung
ein raum – variabel in Proportion und größe. dunkel. mit hoher glatter decke, die das einfallende nachlicht des fesnters auffängt. oder mit einemhohen gewölbe aus dunklem holz. oder mit einem niedrigen bemalten kreuzgewölbe. auch ein raum im raum ist möglich. das licht, das den raum von außen umgibt, fällt durchs fenster oder leuchtet durch nischen und ausparungen in der wand. vielleicht bleibt das fensterglas auch schwarz und die weißen gitterflügel davor sind in den raum geöffnet. der raum ist völlig leer, doch die dinge scheinen anwesend zu sein und auch die oerson, die den raum für gewöhnlich benutzt. es gibt jedenfalls hinweise. weiße schatten. oder riesenhaft dunkle zeichen vor starkem licht. leuchtendes pulver, ausgestreut. und vielleicht doch als einziges möbelstück ein tisch. auch er intensiv leuchtend. und so im kippen, dass die schublade mit ihrem schwarzen bauch dem akteuer entgegenfällt. alles suggeriert bewegung. unklar in welche richtung. ob nach außen oder von außen. ob fliegen oder fallen, auseinanderdriften oder zusammenstürzen. man kann musik hören. stimmen, die wispern. einflüsterungen an der Schmerzgrenze. sich wiederholendes, unverständliches formelgemurmel.
aus: rhetikus, künstlerbuch1997
das zimmer des astronomen, collegium maius, krakau 1995(rhetikus)das zimmer des astronomen, melanchthonhaus wittenberg, 1995(rhetikus)
Silvia Beck, Lisi breuss, Hannes Löschel rhetikus – Eine Wanderausstellung für Schaustücke und Kopfhörer Published by Triton Verlag Wien, 1997 Hardcover, 188 seiten, 500 num. / sign. Ex.
das künstlerbuch wurde anlässlichder finalenausstellung in zürich, ETH zentrum haupthalle, veröffentlicht(gta exhibitions), weitere stationen u.a. prag, krakau, leipzig und mailand